Zwischen der französischen Gemeinde Ennery und der Stadt Oberriexingen besteht seit dem Jahr 1979 eine sehr freundschaftlich geprägte Partnerschaft mit vielen Aktivitäten.

Weitere Informationen zu Ennery finden Sie auf der Homepage der Partnerstadt www.ennery.fr

Seit mehreren Jahren wurden wiederholt Anfragen von Ennery an den Verband für Städtepartnerschaften gerichtet, um eine geeignete Stadt in Deutschland zu finden.
Leider ohne Erfolg.

Man war deswegen in Ennery auf sich selber angewiesen. Der Gemeinderat Georges Guilpin wurde von der Gemeinde Ennery beauftragt, sich nach den Möglichkeiten einer Städtepartnerschaft mit einer deutschen Gemeinde zu erkundigen. Georges Guilpin erinnerte sich, dass er im Jahre 1976, als er von Österreich zurückkehrte, durch ein bezauberndes Städtchen -Oberriexingen- gefahren war. Es besitzt viele Gemeinsamkeiten mit Ennery, und zwar eine ländliche Gemeinde, eine sehr schöne Landschaft und neue Bauwerke.

Wir entschieden uns, den Oberriexingern unseren Wunsch nach einer Städtepartnerschaft mitzuteilen. Wir schickten deshalb einen Brief an Frau Ulla Fetzer, die von unserem Anliegen zweifellos sehr überrascht war. Aber sie enttäuschte uns nicht und gab uns die Adresse eines ,,Botschafters". Dies war Hermann Strecker, ein vielgereister Mann, der mehrere Sprachen spricht. Ihn trafen Gérard Claudel und Georges Guilpin in Paris im Hotel Hilton am Fuß des Eiffelturms. Aufgrund der französischen Sprachkenntnisse von Hermann Strecker verlief bereits die erste Kontaktaufnahme mit seinen Gesprächspartnern, die nicht ein einziges Wort Deutsch sprachen, sehr zufriedenstellend und herzlich.

Dann wurden wir nach Oberriexingen eingeladen, um unsere eventuelle Partnerstadt kennenzulernen. Es war eine kleine Delegation, und zwar Lucienne Baptifort, Gérard Claudel und Georges Guilpin, die sich mit dem Flugzeug zu einer ersten Reise nach Deutschland aufmachte.

Diese Reise war denkwürdig. Man nahm zu Hause ein kleines Essen zu sich, das man zur Stärkung brauchte, bevor man sich in Roissy am Flughafen Charles de Gaulle traf. Da man dort sehr früh ankam, aß man noch eine ,,Kleinigkeit", weil man nicht daran dachte, dass im Flugzeug eine Mahlzeit serviert wird. In Stuttgart, bei strömendem Regen angekommen, wurden wir von einem ,,Empfangskomitee" erwartet, das uns umgehend in ein Restaurant führte, in dem wir aus Höflichkeit an einem äußerst reichhaltigen Essen teilnahmen — dem vierten dieses Abends.

Die zukünftige Partnerschaft nahm einen gastronomischen Verlauf. Bei diesem ersten Zusammentreffen wurde dann entschieden, dass eine deutsche Delegation im September 1978 nach Ennery kommen wird. Dann würde man sich entscheiden, ob eine Städtepartnerschaft stattfinden soll oder nicht.

Da man für eine Partnerschaft immer zu zweit sein muss, fürchteten wir sehr, dass die deutsche Delegation von dem Zusammentreffen in Ennery enttäuscht sein würde. Wir besichtigten die Stadt. Es war wunderschönes Wetter, die Bäume waren noch grün. Würde Ennery unseren Besuchern gefallen? Wir stellten ihnen den Gemeinderat vor und feierten zusammen den Geburtstag von Frau Rieger. Die Stimmung wurde immer herzlicher. An diesem Tag entschieden wir uns dann, dass wir den ersten Schritt zu einem schönen gemeinsamen Abenteuer wagen sollten.

Ein erster Briefwechsel zwischen Georges Guilpin und Frau Ulla Fetzer, die für den Gemeinderat in Fragen der Städtepartnerschaft zuständig war, führte zu einer ersten Begegnung einer Delegation aus Ennery mit Vertretern der Stadt Oberriexingen im Frühjahr 1978. Die Gäste waren Gérard Glaudel, Georges Guilpin und Madame Baptifort. Von Oberriexinger Seite waren Ulla Fetzer, Walter Rieger und Willi Baur bei dieser Begegnung. Nun ging es mit großen Schritten auf die offizielle Besiegelung der Partnerschaft zu. Bereits am 9. September 1978 war eine größere Delegation aus Oberriexingen in Ennery und bereitete die Feierlichkeiten zur Begründung der Städtepartnerschaft vor.

Pfingsten 1979 fand die feierliche Unterzeichnung der Partnerschaftsurkunden vor dem Rathaus in Ennery statt. In Anwesenheit der Partnerschaftsausschüsse beider Gemeinden unterzeichneten die beiden damaligen Bürgermeister Gérard Claudel und Willi Baur die Urkunde.