Im April 1945 wurden am Haus 237 (heute Wernerstraße 18) in Oberriexingen die siebenjährige Hanne und der zweijährige Uli durch Granatsplitter tödlich getroffen.
Seit dem 8. April war der Ort durch französische Truppen besetzt. Einen Monat später sollte mit der Kapitulation der Wehrmacht der zweite Weltkrieg in Europa zu Ende gehen.
In der "Darstellung der letzten Kriegstage", die drei Jahre später durch die Gemeinde erfolgte, werden die Schäden detailliert aufgeführt. Keine Erwähnung findet der Tod der beiden Kinder.
Auch nicht das dritte zivile Opfer, die 57-jährige Else Schray, die einige Tage zuvor, am 17. April 1945, am Haus 229 (heute Wernerstraße 5) ebenfalls durch Granatsplitter tödlich getroffen wurde.
Das Theater unter der Dauseck (TudD) hat die historischen Ereignisse und ihre Interpretation bis heute für eine künstlerische Auseinandersetzung aufgearbeitet. Die Nachforschung ergibt eindeutig, dass alle drei Todesfälle auf Beschuss der abziehenden deutschen Truppen zurückzuführen sind.
Auf Grundlage dessen ist ein kurzgefasstes Schauspiel entstanden, das in Form einer Theater-Performance inszeniert wird.
Damit wird das MAHNDENKMAL übergeben.
Gemeinsames Anliegen der Stadt Oberriexingen und des TudD ist es, die Erinnerung an Hannelore Widmaier und Uli Wolfer sowie Else Schray zu bewahren - beispielhaft für alle Opfer von Krieg und Gewalt.
Dies als bleibende Mahnung, sich für Frieden zwischen den Nationen, Organisationen und zwischen Personen einzusetzen.
Sichtbar wird dieser Europäische Gedanke in der lebendigen Partnerschaft (Jumelage) zwischen den Gemeinden Ennery und Oberriexingen. Es werden Gäste aus Frankreich anwesend sein.
TEXT: Barbara Schüßler, Ludwigsburg
RECHERCHE: Alexander Brunotte und Petra Schad, Archivare (TudD), Ludwigsburg.
Freundlich unterstützt durch Alexandra Pistikos (Stadtverwaltung), Oberriexingen
REGIE: Dagmar Brade, Königsbach-Stein
PRODUKTIONSLEITUNG: Bernd Schlegel
(Gründungsmitglied des TudD), Ludwigsburg
BEGLEITUNG DURCH DIE STADT OBERRIEXINGEN:
Erich Bannert (Gründungsmitglied des TudD), Oberriexingen
SCHAUSPIEL-ENSEMBLE UND PROJEKTCHOR:
Jörg Boy ( TudD), Markgröningen
Silke Deuschel (TudD), Oberriexingen
Evmarie Hörnle (TudD), Korntal-Münchingen
Deborah Hösch (TudD), Oberriexingen
Manfred Fischer (Gründungsmitglied des TudD), Oberriexingen
Martina Jakobi (TudD), Korntal-Münchingen
Barbara Martin, Oberriexingen
Albrecht Noller, Oberriexingen
Brigitte Roller (Gründungsmitglied des TudD), Oberriexingen
Dieter Ulmer (Gründungsmitglied des TudD), Oberriexingen
Aloisia Weis (Gründungsmitglied des TudD), Oberriexingen
Ergänzende Informationen zur Geschichte der zivilen Opfer in den letzten Tagen des Zweiten Weltkriegs finden Sie HIER