Wichtig ist eine klare Kommunikation

Rück- und Ausblick: Oberriexingens Bürgermeister Frank Wittendorfer setzt in der Pandemie auf rechtzeitige und deutliche Signale an die Bürgerinnen und Bürger. Neue Wohnbebauung im Gebiet „Schrannenäcker West“ und in der Gartenstraße sind 2022 genauso ein Thema wie die Umgestaltung des „Campus Oberriexingen“.

Von Michaela Glemser Erstellt: 3. Januar 2022   

Oberriexingens Bürgermeister Frank Wittendorfer schaut nahezu täglich im kommunalen Impfzentrum vorbei, um bei Problemen und Fragen als Ansprechpartner vor Ort zu sein. Fotos: Glemser  OBERRIEXINGEN. Seine Kommune, ihre Bürgerinnen und Bürger sowie seine Mitarbeitenden innerhalb der Verwaltung gut durch die Zeit der Pandemie zu bringen, ist für Frank Wittendorfer eine echte Herzensangelegenheit. Lange bevor der Rathauschef der Römerstadt seine Laufbahn in der öffentlichen Verwaltung einschlug, hatte er eine Ausbildung zum Rettungssanitäter absolviert und bringt daher entsprechenden medizinischen Sachverstand mit. „Ich habe die Entwicklung bisher gut vorausahnen können und wollte immer zeitnah reagieren. In unserem Testzentrum haben wir in einem halben Jahr insgesamt rund 7500 Tests durchgeführt. 65 ehrenamtliche Helfer waren dabei im Einsatz. Jetzt können wir in unserem kommunalen Impfstützpunkt, der einer der ersten im Landkreis Ludwigsburg war, wieder auf 15 Ehrenamtliche zurückgreifen“, erläutert Wittendorfer.

Ihm ist es wichtig, die Bürgerinnen und Bürger umfassend zu informieren und dabei eine klare Linie zu verfolgen. „Oftmals wird in der höheren Politik nicht mit einer Stimme gesprochen. Viele wissen nicht mehr, was sie noch glauben sollen. Dem versuche ich mit einer eindeutigen Kommunikation entgegenzutreten“, betont Wittendorfer. Er ist selbst Teil der Helfer-vor-Ort-Gruppe in Oberriexingen als Unterstützung im örtlichen Notfall-Rettungswesen und wird im Einsatzfall auch alarmiert. „Ich bin froh, dass es mir gelungen ist, in diesem Jahr über 20 000 Euro an Spenden für die Anschaffung neuer Notfallrücksäcke zu generieren, mit denen die freiwilligen Helfer ausgestattet werden“, schildert Wittendorfer.

Obwohl die Pandemie ihm kaum Zeit für anderes ließ, ist der Oberriexinger Rathauschef froh, dass es im Jahr 2021 dennoch gelungen ist, weitere wichtige Projekte für die Römerstadt voranzutreiben. So konnte vor Ablauf der Jahresfrist die Satzung für das neue Baugebiet „Schrannenäcker West“ von den Mitgliedern des Gemeinderats beschlossen werden. „Wir haben große Investitionsmaßnahmen vor uns. Daher sind wir froh, dass wir mit den Erlösen aus dem Neubaugebiet rechnen können. Unter anderem haben wir die Erweiterung des Feuerwehr-Magazins und die Sanierung der Ortsdurchfahrt in die Folgejahre verschoben“, betont Wittendorfer. Neue Wohnbaumöglichkeiten ergeben sich auch auf Grundstücken in der Gartenstraße, für welche der Bebauungsplan in diesem Jahr auf den Weg gebracht und 2022 weiterentwickelt werden soll. Immer mal wieder wurde auch im Zusammenhang mit den geplanten neuen Wohnbaumaßnahmen moniert, dass das Kanalsystem in der Stadt überlastet sei. Daher haben die Gemeinderäte in diesem Jahr dem Zuschussantrag für die Erstellung einer sogenannten Starkregengefahrenkarte zugestimmt, für welche eine Kooperation mit den Stadtwerken Bietigheim-Bissingen angestrebt wird.

Bereits eine Zusage für eine Bundesförderung in Höhe von 742 500 Euro hat die Römerstadt im Jahr 2021 für die Sanierungs- und Umgestaltungsmaßnahmen im örtlichen „Campus Oberriexingen“ als Sport- und Kulturzentrum erhalten. „Wir werden weiter im Verfahren fortfahren, bis wir den endgültigen Zuwendungsbescheid bekommen. 2022 wollen wir voll in die Planung der unterschiedlichen Maßnahmen einsteigen“, so Wittendorfer. Bereits in Angriff genommen werden soll die Sanierung des maroden Sporthallendachs, das von Mai bis Juli 2022 instandgesetzt werden soll. „Froh bin ich auch, dass wir unsere erste E-Ladestation in der Oberen Gasse im Jahr 2021 in Betrieb nehmen konnten. Die Lade-Infrastruktur wollen wir weiter ausbauen. Dies gilt natürlich auch für den Breitbandausbau, der forciert werden soll“, erläutert Wittendorfer. Die Obere Gasse wurde 2021 zudem mit einem ansehnlichen Belag versehen.

Mit der allgemeinen Haushaltslage ist der Oberriexinger Bürgermeister zufrieden. Er verweist darauf, dass die Stadt über eine hohe Liquidität verfüge und schuldenfrei in die Zukunft gehen könne. Gespannt sieht Wittendorfer auch dem Ergebnis des Gutachtens über die weitere Entwicklung des gemeinsamen Zweckverbandsgebiets „Eichwald“ in Richtung der alten Landebahn entgegen. „Ich setze anschließend auf eine gemeinsame, einheitliche und vor allem transparente Entscheidung aller Zweckverbandsmitglieder“, so Wittendorfer.

Der Oberriexinger Rathauschef verbrachte Weihnachten im Kreise der Familie und gönnte sich zwischen den Jahren einige Tage Auszeit, denn die Pandemie, so ist sich Wittendorfer sicher, wird ihn noch einige Zeit fordern.

Text und Bild mit freundlicher Genehmigung der VKZ