Am 12. Juli wurden die oberen Teile der renovierten Säule von Fa. Günter Weinreuter mittels Kran montiert.
Obwohl sie erst seit 1962 auf ihrem Platz am Ende der heutigen Weilerstraße auf einem Podest thront und nicht schon seit römischer Zeit, hat der Zahn der Zeit an ihr genagt. Abgeplatze Stellen, verwaschene Gesichter, sowie eine Neigung der gesamten Säule zeigten ihren desolaten Zustand.
Geld zur Sanierung war Mangelware. Doch Fördermittel im „Soforthilfeprogramm Heimatmuseen und landwirtschaftliche Museen“ verschafften den finanziellen Rahmen.
Die Säule wurde in ihre Einzelteile zerlegt: Viergötterstein, Achtgötterstein, Säulenschaft, Kapitell und Jupitergigantenreiter, dann alles festgezurrt auf dem Lastwagen, so trat die Säule den Transport zur Werkstatt von Günter Weinreuter in Freiberg a.N. an. Das war 2022.
Bis 2024 sanierte man die Weilerstraße, sowie den Weg zum römischen Backofen. Wichtige andere Sanierungsprojekte verzögerten die frühere Fertigstellung. Da die restaurierte Säule keine Erschütterungen erfahren sollte, musste sie in der Werkstatt auf ihren großen Tag warten.
Die Restaurierung der Säule umfasste die Reinigung von Moos und Pilzen durch einen speziellen Hochdruckreiniger. Fehlstellen wurden ausgebessert, der Stein gegen Witterungseinflüsse imprägniert und die Farben aufgefrischt.
Zur Aufstellung der Säule wurde ein Gewinderohr in den neuen Betonsockel eingegossen. Die unteren Säulenteile wurden zuerst ohne das Rohr aufeinander aufgesetzt und die oberen mit dem Kran von Bildhauer Till Failmezger auf das Rohr „aufgefädelt.“ Vier Gewindestifte verbinden jedes Säulenteil mit dem oberen und unteren Teil. Diese Gewindestifte sichern die Säule in der Breite auf dem Sockel und aufeinander. Der Jupitergigantenreiter, das oberste Teil, wurde auf einer Platte oben auf der Säule fixiert. Er erhielt ein spezielles Rohrstück mit Gewinde, das mit dem eingegossenen Rohr verbunden wurde.
Kein 2 OS- Ochsengespann wie in römischer Zeit, sondern ein 40 PS Kleinlastwagen mit Anhänger brachte die Einzelstücke zurück. Beim Aufbau wurde kein spezielles Bauopfer durchgeführt, lediglich Spinnen, die nicht rechtzeitig das Weite suchten, könnten als solches gelten.
Trotzdem verspricht die Art der Montage eine lange Haltbarkeit. Schließlich wird das gute Stück nur alle 50 Jahre restauriert!
Übrigens…
Unter dem Jupitergigantenreiter hat Herr Weinreuter eine „Zeitkapsel“ deponiert. Sie enthält die Tageszeitung und ein paar Münzen. Falls die Säule irgendwann abgebaut wird, dokumentiert diese den genauen Zeitpunkt des Aufbaus.